Was ist ein Manuskript?
Ein Manuskript wird in der Regel von Buchautoren erstellt und bei einem Buchverlag eingereicht. Ein fertiges Manuskript ist ein druckfähiges Buch und wird seitens des Verlags nur noch lektoriert.
Inhaltsverzeichnis
Wenn Buchautoren an einem neuen Sachbuch, Roman oder Ratgeber schreiben, arbeiten Sie an ihrem Manuskript. Diese Bezeichnung hat sich in den letzten Jahrzehnten so durchgesetzt. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Lateinischen und leitet sich von »manu scriptum« ab. Wörtlich übersetzt bedeutet dies »von Hand geschrieben«. Früher wurden Manuskripte tatsächlich per Hand geschrieben, heutzutage ist damit natürlich die digitale Schreibweise gemeint.
Besonders im Buchmarkt ist der Begriff »Manuskript« allgegenwärtig. Wer Buchautor werden möchte, der arbeitet an ihrem Manuskript, bis es fertig ist. Dieses Manuskript wird dann idealerweise einem Buchverlag zur Verfügung gestellt, der daraus ein Buch binden lässt. Doch nicht nur im Buchmarkt hat sich diese Bezeichnung durchgesetzt. So arbeiten auch Studenten bei der Erstellung ihrer Bachelor- oder Masterarbeit an einem Manuskript. Hierbei ist diese Bezeichnung aber nicht so stark verbreitet, wie bei der Verfassung eines Buches.
6 Eigenschaften eines Manuskripts
Ein Manuskript hat viele Eigenschaften. Es gibt auch keine einheitlichen Richtlinien für die Erstellung. Besonders bei der Zusammenarbeit mit einem Verlag gibt es differenzierte Anforderungen an das Manuskript. Im Folgenden dennoch 6 Eigenschaften, die für nahezu alle Manuskripte gelten.
Jedes Manuskript ist anders
Das eigene Manuskript mit dem anderer Autoren zu vergleichen macht keinen Sinn. Jedes Manuskript ist anders und individuell auf Den Verfasser zugeschnitten.
Jeder Verlag hat andere Vorgaben
Schriftgröße? Zeilenabstand? Seitenränder? Jeder Verlag hat eigene Vorgaben für die Erstellung eines Manuskripts. Hier gibt es keine einheitlichen Richtwerte.
Kein druckfähiges Buch
Ein fertiges Manuskript ist kein druckfähiges Buch. In der Regel schickt ein Autor seinem Verlag das Manuskript und erhält es lektoriert zurück. Dieses muss dann überarbeitet werden.
Kein Manuskript ohne Verlag
Viele Autoren erstellen ein Manuskript und gehen auf Verlagssuche. Da jeder Verlag andere Ansprüche an ein Manuskript stellt, sollte erst ein Verlag gesucht werden.
Struktur von Anfang bis Ende
Ein Manuskript ist professionelle gegliedert und strukturiert erstellt. Für den Autor selbst, aber auch für potenzielle Verlage ist eine logische Struktur fundamental.
Kein DIN-A4-Format
Vermeiden Sie ein Manuskript in einem simplen Standard-Dokument zu erstellen. Wenn es ein Taschenbuch werden soll, sollten Sie auch in einem Taschenbuch-Format schreiben.
Wie erstelle ich ein Manuskript?
Es gibt keine vorgeschriebene Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Erstellung eines Manuskriptes. Im Folgenden ein paar Tipps, die Ihnen bei der Erstellung Ihres Manuskriptes helfen können – besonders unerfahrenen Erstautoren. Von der Idee zum Buch – so geht´s:
Eine Gliederung erstellen
Bevor mit dem Schreiben gestartet wird, sollten Sie sich Gedanken über eine vorläufige Gliederung machen.
- Welche inhaltlichen Punkte wollen Sie abarbeiten?
- Bauen die einzelnen Punkte aufeinander auf?
- Zu welchen Punkten muss ich eine inhaltliche Grundlage schaffen?
Versuchen Sie sich diese Fragen zu beantworten und erstellen Sie eine erste Gliederung. Diese ist keinesfalls in Stein gemeißelt. Es ist normal, dass sich während des Schreibens das Inhaltsverzeichnis ändert. Es wird ausgebaut, Punkte weggestrichen, neue Inhalte zugefügt, die sich aus der Recherche ergeben haben. Wichtig ist, dass Sie direkt zu Beginn ein gewisses Grundgerüst aufstellen, mit dem Sie anfangen können zu arbeiten.
Einfach anfangen: Manuskript mit Leben füllen
Haben Sie ein inhaltliches Grundgerüst erstellt, können Sie mit dem Schreiben der Inhalte beginnen. Die Strategie heißt: einfach anfangen. Schreiben Sie zu den einzelnen Gliederungspunkten alles auf, was Sie dazu im Kopf haben. Das muss auch nicht in chronologischer Reihenfolge ablaufen. In dieser Arbeitsphase geht es darum, das Manuskript mit ersten Inhalten zu füllen. Dieses wird dann in einem nächsten Schritt mehr und mehr ausgebaut. Wichtig ist, erst einmal einen gewissen Grundstock an Inhalten zu haben, mit dem Sie arbeiten können.
In dieser Phase der Manuskripterstellung kommt es auch nicht auf höchste Qualität an. Die können Sie zu einem späteren Zeitpunkt noch erhöhen. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie irgendeinen Quatsch schreiben sollen, nur um etwas zu schreiben. Vielmehr bedeutet es, dass Sie nicht jeden Satz versuchen perfekt zu schreiben und ihn wieder und wieder korrigieren. Schreiben Sie einfach das runter, was Sie im Kopf haben. Schön schreiben kann später immer nich gemacht werden.
Ein gutes Manuskript ist gut recherchiert
Die nächste Arbeitsphase besteht darin, das Manuskript in Bezug auf Quantität und Qualität auszubauen. Gehen Sie hierfür in die Recherche. Sie denken, ein Inhaltspunkt gibt nichts mehr her? Es kann nicht mehr dazu geschrieben werden, als Sie es schon gemacht haben? Zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit irren Sie sich. Nutzen Sie Google als Recherchetool. Suchen Sie nach Inhalten, in dem Sie Schlüsselworte eingeben und hierfür auch Synonyme nutzen. Lesen Sie sich die gefundenen Inhalte durch und lassen Sie sich inspirieren.
Oftmals entdeckt man ganz neue Perspektiven. oder merkt, dass sich aus einem Inhaltspunkt weitere Inhalte ergeben, die Sie bis hier hin noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Je mehr Sie recherchieren, je mehr werden Sie auf weitere Inhalte stoßen.
Recherche: Nicht abschreiben, aber inspirieren lassen
Recherchieren heißt nicht abschreiben! Denken Sie daran. Besonders wenn man auf interessante Inhalte stößt, wird man schnell dazu verleitet, diese 1 zu 1 zu übernehmen. Nutzen Sie die Recherche nur zur Inspiration. Arbeiten Sie immer mit ihren eigenen Worten. Achte Sie darauf, nicht die Urheberrechte anderer Autoren zu verletzen. Das kann Ihnen eine Menge Ärger einbringen.
Der Autorencoach
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Wird ein Manuskript lektoriert?
Bevor aus einem Manuskript ein fertiges Buch wird, wird es lektoriert. Entweder seitens des Buchverlags oder durch ein externes Lektorat. Egal, wie lektoriert wird: Ein Lektorat ist unbedingt nötig.
Mehr als nur Rechtschreibung
Wird ein Manuskript lektoriert, werden nicht nur Tippfehler oder Grammatikfehler korrigiert. Ein Lektorat geht weit über diese Korrekturen hinaus. Hierbei werden auch inhaltliche Defizite und Verständnisprobleme aufgezeigt. Wie wirkt das, was man geschrieben hat, auf einen Leser? Sind die Ausführungen verständlich? Fehlt Hintergrundwissen? Sind die Inhalte zu kompliziert? Wird sich in Widersprüchen verstrickt? Alle diese Fragen werden im Rahmen eines professionellen Lektorats beantwortet.
Viel Arbeit nach dem Lektorat
Ein Autor ist mit dem Thema über das er schreibt bestens vertraut. Hier werden Inhalte oftmals als selbstverständlich angesehen. Ein externer Blick durch ein Lektorat ist deshalb immer hilfreich. Das heißt aber auch, dass Autoren ein lektoriertes Manuskript mit viel bevorstehender Arbeit zurückbekommen. Denn die Anmerkungen des Lektors sollten eingearbeitet werden. Bei einem umfangreichen Dokument kann das sehr viel Arbeit bedeuten. Am Ende wird das Manuskript aber wesentlich besser sein, als vorher.
Manuskript einreichen: Was erwarten Verlage?
Wer Buchautor werden und ein Buch schreiben möchte, der kann bei seinen ersten Versuchen einiges falsch machen. Zum Beispiel ein vollständiges Manuskript erstellen und es dann an Buchverlage schicken, in der Hoffnung, dass diese das Buch veröffentlichen. Hier ein paar Tipps, die Ihnen helfen können einen passenden Buchverlag zu finden.
Jeder Verlag hat eigene Manuskript-Regeln
Interessiert sich ein Autor für einen Verlag, sollte der erste Schritt darin bestehen, sich auf der Webseite des Verlags zu informieren. In der Regel stehen hier nähere Informationen, wie die Bewerbung für ein Buchprojekt abläuft. Hier hat auch so gut wie jeder Verlag eigene Bestimmungen. So kann es eben auch sein, dass direkt das fertige Manuskript eingereicht werden soll.
Exposé ist Fundament des Erfolgs
Schriftsteller werden nur mit einem fertigen Manuskript selten einen Verlag finden. Das Fundament eines erfolgreichen Buches ist das Exposé. Hiermit bewirbt sich ein Autor, aber auch ein Bestseller Autor bei einem Buchverlag. Auch für das spätere Buchmarketing ist das Exposé hilfreich.
Anschreiben
Wer sich schon einmal auf einen Job beworben hat, der weiß: Es muss ein Anschrieben formuliert werden. Wenn Sie mit einem Verlag in Kontakt treten wollen gilt das Gleiche. Verzichten Sie dabei auf ein Standard-Anschrieben, dass Sie gleich an mehrere Verlage schicken. Jede Bewerbung bei einem Verlag ist individuell, da jeder Verlag anders ist.
- Warum wollen Sie Ihr Manuskript ausgerechnet in diesem Verlag veröffentlichen?
- Warum ist Ihr Manuskript eine Bereicherung für den Verlag?
- Was zeichnet Sie als Autor aus?
Nehmen Sie diese Fragen als Hilfestellung, um ein professionelles Anschreiben zu verfassen. Achten Sie auch unbedingt auf eine persönliche Anrede.
Autoren Vita
Der Autoren-Lebenslauf wird in einem Exposé oftmals unterschätzt. Einem Verlag ist es dabei relativ egal, wie viele Jahre Berufserfahrung Sie haben und wo Sie schon überall gearbeitet haben. Viel wichtiger ist: Haben Sich Erfahrung im Schreiben? Und, was oftmals das Entscheidende sind: Was haben Sie erlebt? Autoren müssen etwas zu erzählen haben. Das sind oftmals Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten. Leserinnen und Leser kaufen nicht nur ein Buch, sie kaufen ein Buch von einem Autor oder einer Autorin. Und diese Person sollte jemand sein, der etwas zu erzählen hat. Und das wiederum geht nur über Erlebtes. Besonders wenn es um Sachbücher oder Ratgeber geht, schauen viele Buchverlage auf den Expertenstatus eines Autors. Fragen Sie sich also:
Was mach Sie interessant?
Was haben Sie zu bieten, was andere nicht haben?
Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?
Hier kann ein Positionierungscoaching durchaus ein sinnvolles Investment sein. Jeder hat etwas einzigartiges zu bieten, nur muss genau das sichtbar gemacht und in klare Botschaften gepackt werden.
Leseprobe
Und dann ist da noch die Leseprobe, die ein fester Bestandteil in einem professionellen Exposé ist. Hier wird in der Regel ein Probekapitel geschrieben, damit der Verlag Einsichten bekommt, wie der Schreibstil und erste Inhaltspunkte einzuordnen sind. Ein vollständiges Manuskript ist hier fehl am Platze. Stellen Sie sich vor, Buchverlage müssten von jedem Autor, der ein Manuskript einreicht, dieses auch vollständig lesen – um letztlich beurteilen zu können, ob das Buch interessant für den Verlag ist oder nicht. Die Arbeit wäre fast nicht zu bewältigen.
Zielgruppe
An welche Zielgruppe sich ein Buch richten soll, ist manchmal gar nicht so einfach zu beantworten. »Das Buch ist für alle geeignet« ist eine Aussage, die man oft zu hören bekommt. Letztlich bedeutet das nur, dass man sich keine näheren Gedanken über die Kern-Leserschaft gemacht hat. Für einen Verlag, aber auch für jeden Autoren selbst, ist es wichtig zu wissen, wer die primäre Zielgruppe ist. Ein Verlag kann sich dann mit den Fragen auseinandersetzen:
Bedienen wir als Verlag diese Zielgruppe?
Ist die Zielgruppe groß genug?
Wie können wir durch das Marketing die Zielgruppe erreichen?
Für einen Buchautoren selbst ist es ebenfalls hilfreich, die Zielgruppe so genau wie möglich zu kennen. So können Antworten auf essentielle Fragen gefunden werden, wie zum Beispiel:
Wie soll der Leser im Buch angesprochen werden?
Welches Wissen kann von dem Leser vorausgesetzt werden?
Wie bringt das Buch den potentiellen Leser weiter?
Die Konkurrenz /Marktanalyse
Ein Exposé beschäftigt sich zudem mit einer umfassenden Konkurrenz- und Marktanalyse. Diese Analysen sind besonders für einen potentiellen Buchverlag von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen dieser Analysen werden die folgenden Fragen beantwortet:
Gibt es Konkurrenz-Literatur?
Wenn ja: Welche und wie erfolgreich ist diese?
Bringt die Zielgruppe eine Kaufbereitschaft mit?
Wie hoch ist das geschätzte Absatzvolumen?
Was macht das eigene Buch einzigartig und wie setzt es sich von der Konkurrenz ab?
Für welchen Endpreis soll das Buch im Handel erhältlich sein?
Was rechtfertigt den Preis?
Viele Verlage nehmen die Antworten auf solche Fragen als Bewertungsgrundlage für die Entscheidung. Die Analysen sollten daher Bestandteil eines jeden Exposés sein. Wie zuvor schon einmal gesagt: Das beste Buch verkauft sich nicht, wenn dafür kein Markt vorhanden ist.
Professionelle Hilfe für Ihr Manuskript
Autoren, die kein professionelles Exposé schreiben, haben wenig Chance auf eine Veröffentlichung in einem Verlag. Besonders für Erstautoren ist es ratsam, sich professionelle Hilfe für die Erstellung des Exposés zu suchen – zum Beispiel in Form eines Buchcoachings.