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Fehlerkultur im Top-Management: Warum Führungskräfte zuerst scheitern lernen müssen

In vielen Unternehmen ist das Thema Fehlerkultur inzwischen ein Buzzword. Kaum ein Strategiepapier oder Workshop, in dem nicht davon gesprochen wird, dass Mitarbeiter mutiger werden und mehr ausprobieren sollen. Doch wenn man genauer hinsieht, bleibt die Umsetzung oft an der Oberfläche hängen.

Die Realität: Eine gesunde Fehlerkultur scheitert fast immer oben – im Top-Management.
Denn solange Führungskräfte keine Fehler eingestehen, sondern sie kaschieren, rechtfertigen oder nach unten delegieren, wird sich im Unternehmen nichts verändern.

Als Keynote Speaker für Fehlerkultur erlebe ich in meinen Vorträgen immer wieder, wie sehr dieses Thema polarisiert. Viele Manager nicken, wenn es darum geht, dass Fehler Lernchancen sind. Aber wenn es an die eigene Vorbildrolle geht, wird es leise im Raum.

Warum Fehlerkultur bei Führungskräften beginnt

Eine offene Fehlerkultur ist kein Tool, das man „einführt“. Sie ist eine Haltung, die täglich gelebt werden muss.
Und diese Haltung beginnt immer oben – bei denjenigen, die Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen.

Führungskräfte, die offen mit eigenen Fehlern umgehen, senden gleich mehrere starke Signale:

  • Psychologische Sicherheit: Mitarbeiter spüren, dass sie keine Angst haben müssen, Fehler zuzugeben.
  • Authentizität: Ein Manager, der eigene Fehler zugibt, wirkt glaubwürdiger und nahbarer.
  • Innovation: Nur wer Risiken eingeht, kann Neues schaffen. Führungskräfte, die Fehler akzeptieren, fördern mutiges Handeln.

Die Gefahr der Lippenbekenntnisse

Viele Unternehmen schreiben sich Fehlerkultur in Hochglanz-Präsentationen. Doch Mitarbeiter merken sehr schnell, ob das nur Worte sind – oder ob die Führungsetage es ernst meint.
Ein klassisches Beispiel: Ein Mitarbeiter berichtet offen über einen Fehler – und bekommt dafür Sanktionen statt Wertschätzung. Spätestens dann ist klar: Fehlerkultur ist in diesem Unternehmen nur ein Buzzword.

Fehler als Leadership-Kompetenz

Gute Führung heißt heute nicht mehr, unfehlbar zu wirken.
Gute Führung heißt, ein Umfeld zu schaffen, in dem Lernen durch Fehler möglich ist.

Führungskräfte, die diese Haltung verinnerlichen, beeinflussen direkt:

  • die Kommunikation im Unternehmen
  • das Miteinander in Teams
  • die Leistungsfähigkeit unter Druck
  • das Mindset für Innovation und Veränderung

Und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Wer als Führungskraft nicht gelernt hat, mit eigenen Fehlern konstruktiv umzugehen, wird nie eine Kultur schaffen, in der Mitarbeiter wachsen können.

Fazit: Fehlerkultur ist Chefsache

Eine nachhaltige Fehlerkultur beginnt nicht auf der Mitarbeiterebene.
Sie beginnt im Vorstand, in der Geschäftsführung, im Top-Management.

Nur wenn Führungskräfte bereit sind, mit gutem Beispiel voranzugehen, kann eine Organisation ihre Kultur verändern – von Angst vor Fehlern hin zu echter Innovationskraft.

Genau das ist die Botschaft, die ich als Keynote Speaker für Fehlerkultur in meinen Vorträgen vermittle: Scheitern ist keine Schwäche – es ist der erste Schritt zu nachhaltigem Erfolg.