Die Frage klingt banal, ist es aber nicht: Sollte man beim Präsentieren stehen oder sitzen?
Die Antwort hängt stark davon ab, was du erreichen willst – und wie du auf dein Publikum wirkst.
Viele Präsentierende unterschätzen, wie sehr allein die Körperhaltung über Energie, Präsenz und Autorität entscheidet. Ob im Meetingraum, im Online-Call oder auf der Bühne: Deine Position bestimmt, wie viel Raum du einnimmst – und wie viel Aufmerksamkeit du bekommst.
In meinem Präsentationstraining ist das Thema „Haltung und Raumwirkung“ ein zentraler Bestandteil. Denn wer versteht, wann Stehen Kraft verleiht und wann Sitzen Nähe schafft, kann seine Wirkung gezielt steuern – statt sie dem Zufall zu überlassen.
Stehend präsentieren: Präsenz, Energie und Kontrolle
Wenn du stehst, signalisierst du automatisch: Ich übernehme die Führung.
Die aufrechte Haltung, der freie Einsatz von Gestik und der Blick über den gesamten Raum schaffen Autorität und Dynamik.
Vorteile:
Tipp:
Achte auf einen stabilen Stand (nicht wippen oder schaukeln) und nutze den Raum gezielt. Schon kleine Positionswechsel können Spannung erzeugen, ohne Unruhe zu stiften.
Sitzend präsentieren: Nähe, Dialog und Authentizität
In kleineren Settings – etwa Teammeetings, Kundengesprächen oder Online-Calls – kann Sitzen die bessere Wahl sein.
Sitzende Positionen schaffen Augenhöhe und fördern das Gefühl eines Gesprächs statt einer Ansprache.
Vorteile:
Tipp:
Sitze aufrecht, mit leicht nach vorn geneigtem Oberkörper – das zeigt Interesse und Wachheit. Vermeide das „Zurücksinken“ im Stuhl: Das wirkt desinteressiert oder müde.
Der Kontext entscheidet – nicht die Gewohnheit
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Entscheidend ist, was deine Botschaft braucht.
- Willst du motivieren oder überzeugen → stehen.
- Willst du Vertrauen schaffen oder beraten → sitzen.
Profis wechseln bewusst zwischen beiden Haltungen – zum Beispiel:
Stehend ins Thema starten, um Aufmerksamkeit zu gewinnen,
und im Verlauf zum Sitzen übergehen, um ins Gespräch zu kommen.
Fazit: Haltung ist Kommunikation
Ob du stehst oder sitzt – dein Körper spricht immer mit.
Die Kunst besteht darin, Haltung nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sie als Werkzeug deiner Wirkung einzusetzen.
Genau das lernst du in einem guten Präsentationstraining: Wie du deinen Körper bewusst nutzt, um Kompetenz, Nähe oder Autorität zu transportieren – ohne dich zu verstellen.